schreckenbergschaut: Weihnachtsprogramm Teil 2 – Die Muppets Weihnachtsgeschichte

Weiter geht es mit dem Heimkino für die Festtage. Der Film, den ich Euch heute vorstelle, zählt inzwischen für Viele zur Weihnachtstradition – gilt auch für  unsere Familie:

The Muppet Christmas Carol
(Die Muppets Weihnachtsgeschichte)
USA 1992
Buch: Jerry Uhl (nach Charles Dickens)
Regie: Brian Henson

Die Geschichte…

…ist natürlich Charles Dickens klassischer „Christmas Carol“, die Geschichte des fiesen Geizhalses, Leuteschinders und Weihnachtsverächters Ebenezer Scrooge, der in der Nacht vor Weihnachten (also unserem Heiligen Abend) von vier Geistern heimgesuchte wird: Dem seines verstorbenen Geschäftspartner Jacob Marley  und den Weihnachtsgeistern Christmas Past (Geist der vergangenen Weihnacht), Christmas Present (Geist der gegenwärtigen Weihnacht) und Christmas Yet To Come (Geist der zukünftigen Weihnacht). Die Begegnung mit den Geistern läutert den Fiesling, der fürderhin als guter Mensch,Wohltäter und Weihnachtsfan lebt. Die Geschichte ist unzählige Male erzählt und verfilmt worden, so oft, dass ich im Rahmen dieser kleinen Serie gleich zwei Adaptionen vorstellen werde. Wie sehr sie Teil  des kollektiven Mythenschatzes, besonders im angelsächsischen Raum geworden ist, zeigt zum Beispiel die Tatsache, dass die bei uns als „Dagobert Duck“ bekannte Comicente im Original „Scrooge McDuck“ heißt – damit ist der Charakter sofort umfassend beschrieben.

Warum nun gerade diese Verfilmung? Es einfach mit den Muppets zu erklären wäre zu einfach, obwohl die natürlich einen gewaltigen Charme haben. Aber das würde die Leistung von Michael Caine herabsetzen, der sich als menschliche Hauptfigur voll auf das Puppenspiel einlässt (wer die Muppets Show kennt weiß, dass das nicht allen „Gaststars“ gelingt) und genau die richtige Mischung aus Überzeichnung und authentischem Spiel  trifft. Auch die Idee, mit Gonzo und seinem phänomenalen Sidekick Rizzo eine Erzählerfigur alter Art einzusetzen trägt – zusammen mit der liebevoll gebauten Kulisse (Ja! Gebaut!) – stark zur zeitlos-idealen Weihnachtsatmosphäre bei, an der zahlreiche andere Adaptionen scheitern. Und dann sind da natürlich die vielen, vielen witzigen Details und kleinen Seitengeschichten, die diesen Film auch beim Xten Wiedersehen nicht langweilig machen. Und auch wenn er hin und wieder in harten Kitsch abgleitet (Tiny Tims Weihnachtslied zum Beispiel verursacht mir Zahnschmerzen): Erstens gehört das ja auch irgendwie dazu. Und zweitens ist selbst in dieser Adaption einer Ikone immer noch genug vom bekannten Muppetirrsinn, um das Ganze zu einem großen Spaß zu machen. Und zur unbedingten Weihnachtstradition.

Warum ist dieser Film für die weihnachtliche Zeit so gut geeignet?

Das ist nicht im Ernst die Frage, oder?

Über Mountfright

Autor und Öffentlichkeitsarbeiter, Mann und Vater, Leser und Filmfreak. Kindheit in den 1970ern, weswegen mich bis heute seltsame Musik mit Ohrwürmern plagt. Aufgewachsen in den 80er Jahren, einem Jahrzehnt, das nicht halb so grau war, wie die anderen glauben. Erste Kurzgeschichte mit 13, erster echter Romanversuch (nach pubertären Ausfällen) mit 17, die nachfolgende Schreibblockade habe ich mir mit Songtexten für die Kölner Psychobillyband "Boozehounds" vertrieben. Danach ging es wieder: Erster lesenswerter Roman mit 26, seither nicht mehr aufgehört.
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