schreckenberglebt: Frauenparkplätze

Eigentlich müsste die Kategorie „schreckenbergkapiertesnicht“ heißen. Frauenparkplätze? Echt Leute? Müssen wir jetzt wieder über Frauenparkplätze diskutieren? Sind wir zurück in den 90ern oder was? Ich habe es damals schon nicht kapiert.

Also, für alle die zu doof sind es selbst zu begreifen: Ca. 99 Prozent der erwachsenen Opfer von sexualisierter Gewalt sind Frauen. Bei sexuellen Belästigungen sind es 97 Prozent. Ich verlinke die verdammten Statisktiken jetzt bewusst nicht, wer das WIRKLICH nicht glaubt soll verdammt nochmal suchen gehen. Ist mir zu blöd. Zwar finden die meisten Akte sexualisierter Gewalt durch Personen aus dem sozialen Nahbereich in der Wohnung des Täters oder des Opfers statt, aber natürlich sind zum Beispiel Parkhäuser ideale Orte für Täter, die ihre Tat NICHT in ihrer Wohnung oder der des Opfers verüben. Muss ich das irgendwem erklären? Versteht Ihr alle, warum das so ist? Ja? Danke.

Was also ist verdammt nochmal logischer, als an diesen potentiell gefährlichen Orten Plätze für die potentiellen Opfer zu reservieren, die potentiellen Tätern die Tat erschweren? Ist das überhaupt eine Frage oder einen zweiten Gedanken wert? Um mich entsprechend zu verhalten brauche ich nicht die Straßenverkehrsordnung, das diktieren der gesunde Menschenverstand und simple Mitmenschlichkeit.

Männer, die sich dadurch ernsthaft diskriminiert fühlen sind erstens erbärmlich und sollten sich zweitens mal überlegen, was schlimmer ist: ihre persönliche gefühlte Diskriminierung und die 20 Meter die sie mehr gehen müssen, oder die Vergewaltigung, die statt findet, weil das Opfer keinen Parkplatz nah an einem Fluchtweg hatte. FRAUEN die sich durch Frauenparkplätze diskriminiert fühlen… ach ich will nicht mansplainen. Diskutiert einfach mit anderen Frauen darüber. Die werden Euch ihr Teil dazu sagen.

Wir diskutieren über Frauenparkplätze. Ich fasse es nicht.


Über Mountfright

Autor und Öffentlichkeitsarbeiter, Mann und Vater, Leser und Filmfreak. Kindheit in den 1970ern, weswegen mich bis heute seltsame Musik mit Ohrwürmern plagt. Aufgewachsen in den 80er Jahren, einem Jahrzehnt, das nicht halb so grau war, wie die anderen glauben. Erste Kurzgeschichte mit 13, erster echter Romanversuch (nach pubertären Ausfällen) mit 17, die nachfolgende Schreibblockade habe ich mir mit Songtexten für die Kölner Psychobillyband "Boozehounds" vertrieben. Danach ging es wieder: Erster lesenswerter Roman mit 26, seither nicht mehr aufgehört.
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