schreckenberglebt: Mögest Du…

Leute, die sich bemüßigt fühlen mitzuteilen, wie sehr sie Greta Thunberg nervt, sind eigentlich lächerlich. Wenn mir jemand sagt: „Die überwältigende Mehrzahl aller Experten ist der Meinung, dass Dein Haus brennt.“ dann ist es klug, auf diesen Menschen zu hören. Und es ist dumm, es nicht zu tun.

Es sei denn, natürlich, man hat das Haus zwar angezündet, steht aber neben der Haustür und kann bequem raus, bevor alles zusammenstürzt. Das ist die Situation von ALTEN Gretabashern, eine der widerlichsten Gattungen von Klimawandelmimimisten. Jürgen von der Lippe ist so einer. Um eine weitere Metapher zu bemühen: Er benimmt sich wie ein Mann, der einen Aufzug verlässt, eine Handgranate durch die sich schließende Tür wirft (denn JA! seine Generation hat sie geworfen) und sich über die Schreie der Menschen drinnen beschwert, die der kommenden Explosion ausgeliefert sind.

Meine Generation hat auch eine Granate fallen lassen, aber es kann durchaus sein, dass ich noch drin bin, wenn sie hoch geht. Meine Kinder haben KEINE Granate fallen lassen und sind, nach aller Wahrscheinlichkeit, sicher noch drin, wenn Jürgens und meine explodiert. Und ich versuche zumindest ihnen zu helfen, das Ding wieder los zu werden. Jürgen von der Lippe hingegen…

Ich wünsche Jürgen von der Lippe ein langes, langes Leben. Möge er 120 Jahre alt werden. Und dann, wenn er sehr, sehr alt, und sehr sehr hilfsbedürftig ist, in den Zeiten, die kommen, bittet er vielleicht jüngere Menschen um Hilfe. Und vielleicht werden sie antworten: „Glaubst Du, wir erinnern uns nicht an Dich?“

Mögest Du in interessanten Zeiten leben, Jürgen von der Lippe.

Über Mountfright

Autor und Öffentlichkeitsarbeiter, Mann und Vater, Leser und Filmfreak. Kindheit in den 1970ern, weswegen mich bis heute seltsame Musik mit Ohrwürmern plagt. Aufgewachsen in den 80er Jahren, einem Jahrzehnt, das nicht halb so grau war, wie die anderen glauben. Erste Kurzgeschichte mit 13, erster echter Romanversuch (nach pubertären Ausfällen) mit 17, die nachfolgende Schreibblockade habe ich mir mit Songtexten für die Kölner Psychobillyband "Boozehounds" vertrieben. Danach ging es wieder: Erster lesenswerter Roman mit 26, seither nicht mehr aufgehört.
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Eine Antwort zu schreckenberglebt: Mögest Du…

  1. Flocke schreibt:

    Ich glaube ja, das eigentlich nervige an der Thematik ist die frustrierende Langsamkeit, mit der einfach nicht genug passiert und man immer mehr das Gefühl hat, es ist nur eine weitere Sau, die durchs Dorf getrieben wird, bis sie außer Sicht und beim Schlachter ist. Insofern wünsche ich mir, dass Greta & Co. einen langen langen Atem haben und noch lange lange weiter nerven.

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