Sarahs Rückblick auf 75 Geschichten – und ein Katalogeintrag mit dem sie uns erzählt, wie Dämonen AUCH sein können.
Der Guppy war's und nicht die Lerche
Hey Leute,
das ist heute die 75. igste Quarantänegeschichte. Die Welt ist nicht mehr ganz diesselbe wie noch vor zweieinhalb Monaten, als ich die erste Geschichte hier gepostet und dann zehn Minuten später eine Whatsapp von einer Freundin bekommen habe: „Bist du noch in Deutschland?! Die machen die Grenzen zu!“
Zweieinhalb Monate seit einer überhasteten Abreise von meinem besten Freund, seit einem Abschied an einem menschenleeren Kölner Bahnhof. Nur ein paar Soldaten waren da. Zweieinhalb Monate vor einer beklemmenden Nachtfahrt in einem Zug mit klappriger ungarischer Garnitur und voller besorgter Gesichter. Ich bin jede Stunde aufs Klo gegangen, Händewaschen, und nachdem es dort keine Seife mehr gab, nur sehr scharfes Desinfektionsmittel, haben meine Knöchel am Ende der nacht geblutet.
Zweieinhalb Monate, seit ich mit meinem Vater am Telefon heftig gestritten hab, weil meine Familie wollte, dass ich in Oberösterreich aussteige und heimkomme, um den Sturm in mein Elternhaus auszusitzen –…
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