schreckenbergschaut: FANTASY FILMFEST 2012 – V/H/S

Hallo!

Nein, ich bin nicht weg, ich bin nichtmal im Urlaub oder so. Ich schreibe nur eben einen sehr unregelmäßigen Blog. Habe ich doch gesagt.

Wer meine Romane kennt wird sich nicht wundern, dass ich ein großer Fan des Fantasy Filmfestes bin. Bisher habe ich es noch in jedem verlegten Buch erwähnt, im Finder erinnert sich Daniel daran, als er einmal darüber nachdenkt, was die Überlebenden an geliebten Kleinigkeiten verloren haben. Er erwägt sogar kurz, nach Köln zu fahren und zu versuchen, ein Kino im Cinedom wieder in Gang zu bekommen. In den Träumern nimmt es eine wichtigere Rolle ein, wir lernen Bastian zu Beginn des Buches kennen, als er entnervt einen miesen Festivalfilm verlässt. Außerdem ist das Fantasy Filmfest seine (erste) große Gemeinsamkeit mit Linda – sie sehen sich (unter dem Spott ihrer jeweiligen Lebenspartner) gemeinsam viele Filme an, sie diskutieren darüber nachher bei Fast Food – wie man das eben so macht, als Festivalfan. Ich habe da einiges an persönlicher Erfahrung und Liebhaberei rein gelegt – die ganze Atmosphäre, die ganzen Nerds die mit Sicherheit kein bisschen nerdiger sind als ich, dieses prickelnde Gefühl vor dem Film, wenn man nichts weiß (Nur absolute Anfänger verlassen sich auf das Programmheft, das LÜGT! 😀 ), außer, dass dieser Film aufgrund der in den Jahren gesammelten Erfahrung ganz gut zu sein verspricht…

Und auch ich besuche das Fantasy Filmfest normalerweise mit einer guten Freundin, die aber diesmal unter völlig fadenscheinigen Vorwänden (Beruf: Wichtige Drehbuchüberarbeitungen, baldiger Drehbeginn, blablabla, als wenn man so einen Dreh nicht mal eben um eine Woche verschieben könnte für das Heilige FFF ) abgesagt hat (miss you, Beste 😉 ). Dieses Jahr nun summiert sich das Pech allerdings auf. Nicht nur, dass der blöde ORF seine großartig geschriebene Serie ausgerechnet zum ungünstigsten Zeitpunkt planen muss, nein – ich habe diesmal selbst so wenig Zeit, dass ich nur sechs (SECHS!!!) Filme sehen kann. Nur 6!!! Ich!!! Mehr nicht!!!!!!!! Katastrophe. Aber was soll ich machen? Wenn ich die Ehre habe, bei der ersten Ausgabe des neuen Kölner Krimifestivals Crime Cologne lesen zu dürfen, dann lehne ich das nicht ab, wie könnte ich. Und dann beginnt mein Kurs bei den Leverkusener Jugendkunstgruppen. Und die Lehrer meiner Kinder haben Sprechtage. Und dann ist da noch dieser Roman, der Anfang Oktober erscheinen soll… Alles sehr geballt diesmal.

Aber ich werde Euch natürlich an meinen Erfahrungen Teil haben lassen! Mal sehen, vielleicht mache ich sogar nach dem Festival damit weiter, die FNHF dümpeln ja derzeit etwas vor sich hin. Ich werde Euch meine sechs Filme also hier vorstellen, und ich beginne mit:

V/H/S
(USA 2012)

Drehbuch: Ohne – ach doch, Moment: 10 Autoren! Nö, dafür habe ich keinen Platz, die liste ich nicht auf. Ich wette, sie werden mir irgendwann dankbar dafür sein.

Regie… also: „Regie“ – auch Zehn. „Diverse“, sagt man da wohl.

Auch das FFF hat seine dunkle Seite – die Eingangssequenz in den Träumern (NACH dem Prolog) ist keine Erfindung! Den Film habe ich wirklich gesehen, ich habe ihn nur leicht abgeändert, außerdem war er nicht französisch sondern spanisch und – thank Good for little favours – nicht in 3D. Das war aber auch alles. Mistiger Mistfilm, mistiger. Aber eben auch so etwas kommt vor: Man setzt sich in einen unbekannten Film, Trailer, Programmheft (ICH IDIOT!!!! Fool me XXXth – shame on me!), Vorrecherche im Internet haben Vielversprechendes versprochen und dann kommt Mist. Das ist das Risiko bei einem Festival.

Blöd natürlich, wenn man nur sechs (6!!!) Karten hat, und direkt der erste Film ist ein tiefer Griff ins Klo.

Inhalt:

Einige kriminelle bis kriminell alberne Subjekte werden angeheuert, ein VHS-Tape zu klauen. Sie brechen in das Haus ein, finden dort eine vermeintliche (nein, das ist KEIN verdammter Spoiler, das ist jedem im ersten Moment klar, der in seinem Leben schon mal jemanden gekannt hat, der eine Schwester hat, deren Ex-Freund Horrorfilme mochte, näher muss es gar nicht sein) Leiche und gaaaaanz viele Tapes. Und darauf sind gaaaaaanz viele ganz doll schlimme Sachen zu sehen, uiuiuiuiui! Episodenfilm. Ach ja, Moment:

************ SPOILERWARNUNG**********************

Am Ende werden alle ganz doll blutig tot gemacht. Uiuiuiui.

*************ENDE SPOILERWARNUNG****************

Urteil

Ja, was soll ich sagen? Schlecht. Die erste Episode WÄRE ganz gut, wenn sie nicht von all diesen schrecklich vorhersehbaren Geschichten die vorhersehbarste wäre (Ganz ehrlich Leute, die Frage ist doch nur, WAS das Mädel ist, sonst ist alles von Anfang an klar, oder?).  Die letzte (oder war’s die vorletzte?) hat einen netten Twist am Ende, aber ist dafür ist sie in der selben miesen Optik wie der ganze Rest. Kleiner Hinweis an die Filmemacher: Es stimmt schon, die Optik von VHS Filmen war manchmal mies. Aber die 90er an sich (oder die 80er oder was immer das sein soll) waren schon an sich kontrastreich und scharf gestellt. Ich weiß es, ich war dabei. Die 50er waren ja auch nicht schwarzweiß. Wenn man also in den 80er/90ern jemanden aufschlitzte, ihm Organe rausriss, ihm… Ihr versteht schon. Oh, habe ich das vergessen? Die „Autoren“ setzen voll auf Splatter. Das ist eine kluge Wahl, denn wenn man schon keine Dramaturgie zu benötigen braucht, dann ist es weise, zumindest ein Subgenre auszuwählen, das keine verlangt.

Heute geht’s weiter. Hope springs eternal…

Über Mountfright

Autor und Öffentlichkeitsarbeiter, Mann und Vater, Leser und Filmfreak. Kindheit in den 1970ern, weswegen mich bis heute seltsame Musik mit Ohrwürmern plagt. Aufgewachsen in den 80er Jahren, einem Jahrzehnt, das nicht halb so grau war, wie die anderen glauben. Erste Kurzgeschichte mit 13, erster echter Romanversuch (nach pubertären Ausfällen) mit 17, die nachfolgende Schreibblockade habe ich mir mit Songtexten für die Kölner Psychobillyband "Boozehounds" vertrieben. Danach ging es wieder: Erster lesenswerter Roman mit 26, seither nicht mehr aufgehört.
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2 Antworten zu schreckenbergschaut: FANTASY FILMFEST 2012 – V/H/S

  1. Sarah Wassermair schreibt:

    „(miss you, Beste)“
    Ditto. Dermaßen.

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  2. Pingback: schreckenbergschaut: FANTASY FILMFEST 2012 – After | schreckenbergschreibt

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