Letzte Woche habe ich mir zum Ziel gesetzt, jeden Sonntag eine Frage aus Pia Freys Sinnfragenkombinator in diesem Blog zu beantworten. Ich habe übrigens nie gesagt, wie lange ich das machen will. Nur dieses Jahr? Oder bis alle möglichen Kombinationen durch sind (also, meine eigenen Einträge auf den dafür vorgesehenen Blankozetteln hinzugerechnet, etwa die nächsten 80 Jahre… :-D)? Wir werden sehen. Nachdem die allererste Frage mich letzte Woche gleich in erkenntnistheoretische und metaphysische Gefilde lenkte, ist die heutige Zufallsfrage eher nah an der alltäglichen Realität. Meiner zumindest. Sie lautet:
Ist Facebook sexy?
Auch hier will ich, der guten Ordnung halber, mit einer Begriffsdefinition beginnen: Mit „Facebook“ ist, davon gehe ich mal aus, das von der Firma „Facebook.Inc“ betriebene Soziale Netzwerk gemeint, nicht etwa die Firma „Facebook.Inc.“ selbst.
Was aber ist sexy? Der Duden definiert: „Sexy“ = umgangssprachlich für „erotisch anziehend“. Nun ist mein Duden von 2009, ich weiß nicht, ob es damals schon umgangssprachlich üblich war, ALLES was in irgendeiner Form anziehend und geistreich ist als „sexy“ zu bezeichnen. Mir scheint diese neue Form des Gebrauchs aber eher Ausdruck eines Wunschtraums zu sein („Bitte sag, dass ALLES was geistreich ist, auch erotisch und anziehend ist, bitte!!!“), also benutze ich die einfachere Definition aus dem schwarzgelben Buch.
Ist Facebook also erotisch anziehend? Ich denke, das ist von Mensch zu Mensch verschieden. Wer auf Blau und Weiß steht wird schon ein leichtes Kribbeln verspüren, wenn die Seite sich aufbaut. Schalke Fans sind also eher gefährdet. Wem dann noch warm um Herz und Lenden wird, wenn er/sie viele bunte Bildchen, sinnreiche oder -lose (je nach Wahl der „Freunde“) Texteinträge und schlecht platzierte Werbung sieht, der/die könnte schon in Wallung geraten. Und dann noch dieses Gefühl des Ausgeliefertseins an einen übernationalen Quasimonopolisten whoahahaha… spürt ihr schon, wie Erregung Euch durchflutet? Ja? Dann findet Ihr Facebook sexy!
Ich nicht. 😀 Ich habe tatsächlich in diesem Blog schon einmal gesagt, wie man mein Herz gewinnen kann und welche TurnOns bei mir funktionieren. Facebook kam nicht vor.
Und damit da keine Missverständnisse entstehen: Ich bin keiner dieser abgeklärten Durchblicker, die meilenweit über einer Nutzung von Facebook stehen. Im Gegenteil: Ich nutze das Netzwerk sehr intensiv, sowohl zur privaten Kommunikation als auch als Autor. Aber mir ist schon klar, was ich da tue, was ich preisgebe und an wen, und dass das ein Tanz auf der Rasierklinge ist. Alles in allem eher unerotisch.
Die verwendete Literatur ist heute nur der Mindeststandard:
Frey, Pia: “Sinnfragen Kombinator“, Frankfurt 2013
Wermke, Dr. Matthias u.A. (Herausgeber): “Duden – Die deutsche Rechtschreibung”, Mannheim, Wien, Zürich (25) 2009
In den Facebook-Ecken, in denen ich mich herumtreibe, geht es durchaus sexy zu. Aber dafür muss man Mitglied in der geschlossenen Gruppe sein 😉
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Dann sind aber die Gruppenmitglieder und Themen sexy, oder? Und das wären sie doch bestimmt auch ohne Facebook. 😉
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Was die Gruppenmitglieder angeht: auf jeden Fall!! 🙂
Ob Facebook an sich bei der Diskussion delikater Themen hilfreich oder schädlich ist, wäre jetzt wieder ein eigenes Thema. Einen eigenen Sexappeal habe ich für Facebook bis jetzt auch noch nicht entdecken können 😉
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