So, und jetzt brennt auch mein Geschichtenfeuer, ich bin bereit, Euch die 11 Quarantänegeschichte zu erzählen. Sofern Sarah schon fertig ist, können auch die ältere, leseerfahrene Kinder rüber kommen – aber bitte nur unter Aufsicht. Im Gegensatz zu gestern ist die Geschichte (vordergründig) nicht sehr brutal und die Sprache ist auch viiiiel gediegener. Aber es ist und bleibt eine Geschichte in der es um Mord und Toschlag geht, also vorsicht. 😉
Wir Autor*innen werden ja oft gefragt, woher wir unsere Ideen bekommen, und das ist meistens sehr schwer zu beantworten. Denn eine Idee entsteht meist, wenn zwei oder drei Dinge im Kopf zusammenkommen und daraus etwas völlig Neues entsteht. WIE das aber geschieht ist kaum steuerbar, bewusst schon gar nicht. Daher weiß ich – wie alle Autor*innen die ich kenne – letztlich nicht, woher meine Ideen kommen. Mein Bewusstsein verarbeitet eben Eindrücke, Bilder, Erfahrungen, Ängste, Träume, etc., etc., mischt sie, verändert sie, und dann ist da plötzlich eine Idee.
Manchmal weiß ich aber zumindest genau, dass etwas eines Tages Bestandteil einer Idee werden wird. So ging es mir bei der CRIMINALE 2017 in Graz. Sarah und ich hörten dort einen hochinteressanten und äußerst lehrreichen Vortrag unserer Kollegin Klaudia Blasl. Klaudia ist Expertin für Giftpflanzen und hat sogar ein Buch darüber geschrieben, das eigentlich in das Rechercheregal von allen gehört, die zu dem Thema schreiben. (Ich sehe gerade – 111 tödliche Pflanzen… Passt ja zur 11. Geschichte. 😀 ). Mir war jedenfalls schon während dieses Vortrags klar, dass ich dieses Wissen bei nächster Gelegenheit verwenden würde. Woher der Rest der Idee kam weiß ich – wie üblich – nicht, aber das Ergebnis war die Geschichte vom Kräuterweiblein, die in dieser Anthologie bei JUHRmade erschienen ist:

Wieder unter der Lizenz Namensnennung – Nicht kommerziell – Keine Bearbeitungen 4.0 International (CC BY-NC-ND 4.0)* Bitte beachtet dabei, dass JEDE Verwendung den Hinweis auf die Erstveröffentlichung enthalten muss!
Das Kräuterweiblein
von Michael Schreckenberg
Erstveröffentlichung in „Verbrechen und andere Leidenschaften“, JUHRmade, 2017.
Ich danke meiner Kollegin Klaudia Blasl für ihren äußerst inspirierenden Vortrag über Giftpflanzen auf der CRIMINALE 2017 in Graz. M.S.
Es war einmal ein junger Mann, der lebte in der Stadt Köln am großen Fluss Rhein. Er lebte ganz alleine in einer kleinen Kammer, winters wie sommers. Damit aber Brot auf dem Tisch und Bier im Kühlschrank und Strom auf dem Router war, so hatte er sich an einen Meister verdungen, den die Menschen riefen, wenn sie Probleme mit ihren Computern hatten. Der Meister aber dachte gar hoch von dem jungen Mann, war doch dieser klug und geschickt und ein rechter Tausendsassa, wenn es daran ging, allerlei Fehler in Programmierungen aufzuspüren und zu beheben.
Und so begab es sich, dass der Meister dem jungen Mann eine Sprachnachricht schickte, des Inhalts, dass dieser sich hurtig nach der Stadt Reichshof-Eckenhagen im Bergischen aufmachen solle. In der dortigen Filiale der Kreissparkasse nämlich stünde es schlimm, kein Computer arbeite wie er solle und die Probleme seien so arg, dass die Sparkasse externe Hilfe benötige. Der junge Mann murrte ein wenig, denn zum Kunden sich zu begeben liebte er nicht, war viel lieber alleine und löste Probleme von seiner Kammer aus. Der Meister aber ermahnte ihn streng und so fügte sich der junge Mann und eilte geschwind über die A4 nach Eckenhagen, denn, so sagte sein Navigationsgerät, dies sei die schnellste Route trotz üblicher Verkehrslage.
Wie er aber die Sparkasse betrat, wurde er einer Jungfer gewahr, die dort Dienst tat. Ihr Haar war schwarz wie seine liebsten T-Shirts, ihre vollen Rundungen brachten sein Herz in Wallung und augenblicklich entbrannte er in unsterblicher Liebe zu ihr. Er aber getraute sich nicht, auch nur ein Wort an sie zu richten, denn er war wohlbeleibt, sein Haar war dünn und seine Brille dick, so dass er sich unansehnlich fand und nicht hoffte, jemals ein Weib gewinnen zu können.
Nun war es an dem, dass die Fehler in der Software zahlreich und vertrackt waren, so dass der junge Mann viele Stunden daran werkte. Die fleißige Jungfer aber warf ihm verstohlene Blicke zu, denn sie fand ihn stattlich gebaut und klug und geschickt bei seiner Arbeit, und er gefiel ihr gar sehr. Und so begab es sich, dass sie, als der Abend sich neigte, ihn artig fragte, ob er sie in ihr Kämmerlein begleiten wolle, einen Kaffee mit ihr zu trinken und zu plaudern.
Der junge Mann besuchte nun immer öfter die Bank und manche Nacht kehrte er gar nicht heim in sein schönes Köln, sondern blieb in Reichshof-Eckenhagen, weil er es dort so wundersam und fein angetroffen hatte. Und bald schon war bekannt, dass der Computerexperte und die Bankkauffrau Hochzeit halten wollten. Da aber erhob die Filialleiterin eine große Klage, dachte sie doch, das fleißige Fräulein würde mit ihrem Bräutigam gewiss nach Köln wegziehen und sie somit ihrer tüchtigen Helferin beraubt sein. Verstockt war die Frau und drohte, dem jungen Paar das Leben schwer zu machen mit allerlei Lügen und finsteren Ränken. Schon sah es aus, als müsse das Hochzeitsfest abgesagt werden, da ward die böse Frau ganz plötzlich am Herzen krank und starb bald.
Nun wurde das Hochzeitsfest gehalten. Und weil sie sich so sehr liebten, segnete der liebe Gott die Jungvermählten bald mit einem schönen Töchterlein, welches sie Loretta nannten, nach einer Mume der Mutter, alsbald aber nannte jedermann sie nur Lotti. Lottis Augen waren grün wie die ihrer Mutter, das Haar blond wie das des Vaters und alle Welt hatte sie sehr lieb. Sie war der ganze Sonnenschein ihrer Eltern und für ein paar Jahre war das Leben der Familie ohne Sorge. Sie kauften ein Häuslein am Ammerweg in Hahnbuch und ließen sich dort nieder, die Frau leitete nun die Sparkassenfiliale und der Mann diente weiter dem Meister im fernen Köln vom Homeoffice aus.
Doch der Herr gibt und der Herr nimmt, und in einer nebligen Dezembernacht verlor ein ungeschickter Fuhrmann bei Bergneustadt die Gewalt über seinen Lastwagen. Er prallte gegen den Kleinwagen der Bankkauffrau, fegte ihn von der Straße und gegen einen Baum und noch bevor die Retter herbeieilten, hauchte die junge Mutter ihren letzten Atem aus.
Da war die Trauer groß bei dem Vater und der kleinen Lotti, hatten sie doch ihre Frau und Mutter gar sehr lieb gehabt. Wie nun Zeit ins Land ging, wuchs Lotti zu einem klugen und verständigen Mädchen heran, sehr zur Freude des Vaters, der sie inniglich liebte.
So vergingen einige Jahre in trauter Zweisamkeit und Wohlstand, denn der Vater war ein fleißiger Mann und die Risikolebensversicherung der jungen Mutter war hoch gewesen. Er aber sehnte sich mehr und mehr danach, wieder eine Frau zu finden, an deren warmen Busen er sich schmiegen könne. Und in dem Jahr, in dem Lotti ihren elften Geburtstag feierte, gab er bekannt, dass eine Frau ins Haus kommen und bei ihnen wohnen wolle, zu der er in Liebe entbrannt sei. Die Frau hatte er im Internet kennengelernt, dort wo sich gelehrte Menschen und Alleinstehende von feinem Wesen treffen. Sie umgarnte den Vater mit reichlich Minne und versuchte auch, Lotti mit süßen Worten zu betören, allein, das verständige Mädchen blickte bis ins Herz der Frau, das schwarz und bitter war, und es war keine Liebe zwischen ihnen.
Der Vater aber war vernarrt und schon bald läuteten die Hochzeitsglocken wieder und die hartherzige Frau wurde Lottis Stiefmutter. Da hatte das gute Mädchen wenig Freude im Haus, zumal die Stiefmutter den Vater bestärkte, das Homeoffice aufzugeben und ein Büro in Köln anzumieten, so dass sie im Hause alleine walten und herrschen konnte. Lotti floh ihr einst so schönes Heim nun oft und verbrachte viele Stunden auf dem Friedhof in der Zöpe, wo sie beim Grabe der Mutter weinte und der Toten ihr Leid klagte.
Wie sie aber eines Tages ans Grab kam, da staunte sie gar sehr. War dort doch eine alte Frau mit den Blumen und Sträuchlein zu Gange. Schon oft hatte Lotti sich gefragt, warum nur das Grab der Mutter immer so voller schöner Pflanzen sei, denn den Vater kümmerte es immer weniger und sie selbst verstand nichts von diesen Dingen. Nun hatte sie des Rätsels Lösung: Im Ort war die Alte als Kräuterweiblein bekannt, das alleine in einem alten Haus unweit des Sportplatzes beim Wald wohnte und sich auf allerlei Rezepte, Naturheilverfahren und Traditionelle Chinesische Medizin verstand. Doch niemand ging gerne zu ihr, galt sie doch als unfreundlich und mit ihrem Wissen um die Gifte und Kräfte der Natur nicht ungefährlich. Auch Lotti fürchtete die wunderliche Alte. Sie traute sich nicht zum Grab, versteckte sich im Wald hinter der Klinik und wartete, bis sie wieder alleine bei der Mutter Stein sitzen konnte.
An der Gesamtschule, in die Lotti jeden Tag ging um fleißig zu lernen, gab es einen Lehrer, der hieß Dr. Strauch. Dieser war ein arger Bösewicht. Immer spielte er den Jungen und Mädchen gute Freundschaft vor, wenn aber eines nicht so tat und redete wie er wollte, so wurde er zum Wüterich. In Lottis Schulklasse nun gab es ein Kind, welches aus einem fernen Land vor den Schrecken des Krieges geflohen war. Dieses Mädchen war mit der Deutschen Sitte und Gewohnheit nicht bekannt, verstand die Scherzworte des Dr. Strauch nicht und lachte nicht über sie. Das erzürnte den Lehrer, und wie nun Lotti versuchte, dem Zürnenden das Schweigen der Fremden zu erklären, da wütete er auch gegen sie und verlangte, die Stiefmutter beim Elternsprechtag zu sehen.
Oh wie schlimm war das für Lotti. Denn die Stiefmutter zankte aufs Ärgste, so dass das Kind aus dem Hause floh und zum Friedhof lief, der Mutter ihr Leid zu klagen. Aber wie das Mädchen ankam, da sah es schon das Kräuterweiblein dort und Lotti wurde bang ums Herz. Dennoch: In seiner Not wollte das Kind sich diesmal nicht vom Grabe der Mutter vertreiben lassen und näherte sich der Alten. Wie dieses sich jedoch umwandte und des Mädchens gewahr wurde, da lächelte sie freundlich. Und sie entdeckte dem Kinde, dass sie eben jene Mume der Mutter sei, nach der Lotti ihren Namen erhalten habe. Sie fragte Lotti freundlich, ob sie nicht zu Besuch in ihr Häuschen am Wald kommen wolle, wie es die Mutter als Kind oft getan habe.
So kam es, dass Lotti nun viele Nachmittage mit dem Kräuterweiblein verbrachte, mal das Grab der Mutter verschönernd, mal in der Hütte der Alten. Eines Tages nun begab es sich, dass Lotti ganz traurig zum Friedhof kam, wo sie die Alte treffen wollte. Wie diese nun frug, welches Kümmernis das Mädchen denn befallen habe, da klagte dieses sein Leid: Der Tag des Elterngespräches war nämlich nah, und Lotti fürchtete arge Strafen und Qualen. Das weise Kräuterweiblein dachte nun lange nach, derweil es das Kind mit allerlei Vorträgen über die Pflanzen und Gewächse ablenkte, von Eibe und Buchsbaum sprach, von Efeu und Oleander, Christrose und Herbstzeitloser.
In den Tagen, die folgten, versuchte Lotti noch eifrig die Gunst des Lehrers zu gewinnen, mit kleinen Diensten und Aufmerksamkeiten und Geschenken. Alleine, er wollte nicht freundlicher werden. Doch wie nun der gefürchtete Tag heran war, da verbreitete sich die Nachricht, der Lehrer sei schlimm erkrankt und schon bald hieß es, der bleiche Gevatter habe ihn geholt und vor seinen letzten Richter gebracht.
Dieses Unheil war abgewendet. Doch hatte Lotti gehofft, dass nun wieder ein wenig Frieden im Haus einkehre, so irrte sie. Denn die Stiefmutter, die den Tod des Lehrers sehr beklagte, wandte sich nun gegen jenes Mädchen aus der Fremde, um die Stieftochter zu beschweren. Lotti und die Fremde nämlich waren Freundinnen geworden, selbst zum Kräuterweiblein gingen sie zuweilen gemeinsam, und das wollte die böse Stiefmutter nicht leiden. Sie wollte auch, dass das fremde Mädchen aus der Stadt verschwände und suchte deshalb die Freundschaft von Menschen, denen die Fremden ein Ärgernis waren. Solche gab es nicht viele in der kleinen Stadt, aber doch gab es sie. Nun begannen jene schnell, ganz besonders Lottis Freundin und ihre Familie zu bedrängen und die Flüchtlinge waren voller Angst und Lotti fürchtete um das Leben ihrer Spielgefährtin.
Auch diese Sorge trugen die Kinder vor das Kräuterweiblein. Die kluge Alte bedachte, was zu tun sei. Zunächst beruhigte sie die Kinder mit einem Spaziergang im Wald, dann gab sie ihnen Kuchen, so dass sie lachten und für eine Weile ihre Angst vergaßen.
Wie nun eines Tages die Freunde der Stiefmutter bei Grillfleisch und Bier saßen, da geschah etwas Seltsames: Mit einem Mal brüllten sie noch lauter als zuvor und aus ihren Liedern, mit denen sie deutsche Art und alte Zeiten priesen, wurde wirres Gelalle, bis sie, einer nach dem anderen, umfielen, sich wanden und zuckten und still wurden. Wohl beobachtete mancher Nachbar dies Geschehen, da aber jene Freunde als grobschlächtig und der Gewalt zugeneigt bekannt waren, traute sich niemand, hinzugehen oder einen Arzt zu rufen, bis sie alle ihren letzten Atem ausgehaucht hatten.
Wenn aber so viele und so wenig gelittene Menschen alle auf einmal zum Sterben gehen, dann kommt die Polizei, zu schauen, ob nicht ein Verbrechen geschehen sei. Alsbald stand fest, dass bei dem Grillfest nicht nur gutes Bier und saftiges Fleisch auf den Tische gekommen war, sondern auch Küchlein, welche mit süßen Beeren reichlich bedeckt waren. Jene süßen Beeren aber waren nichts anderes gewesen als Tollkirschen. Nun dachten wohl einige Polizisten, dass hier ein Mord geschehen sei, und manche verdächtigten gar das Kräuterweiblein. Als sich aber herausstellte, dass dieses ganz unschuldig sein musste, weil es nämlich an fraglichem Tage viele Stunden lang im fernen Wuppertal auf einem Markt seine Tees und Kräutermischungen feil gebotet hatte, da schüttelten die Polizisten ihre Häupter und beschlossen, dass der Grund des Übels wohl die Torheit der Getöteten gewesen sei, welche sich an so schlimmen Pflanzen gelabt hatten.
Derweil hatte Lottis Stiefmutter eine Krankheit befallen, die wollte und wollte nicht besser werden. Immer schwächer wurde die hartherzige Frau. Das gute Kind, den Frieden suchend, kümmerte sich rührend um die Stiefmutter, wusch ihre Wäsche und wechselte die Laken, doch nichts erweichte das Herz der Kranken, mit immer schwächerer Stimme verfluchte sie das Mädchen. Kein Arzt konnte aber die Ursache ihres Leidens finden und sie wurde schwächer und schwächer und siechte dahin, bis sie starb.
Der Vater war untröstlich, dass ihm wieder ein liebes Weib gestorben war und was immer Lotti sagte, das konnte ihn nicht aufheitern. Lotti aber blieb stets freundlich und liebevoll zum Vater. Und wirklich – an einem Nachmittag, als sie Kuchen für ihn gebacken und Tee gekocht hatte, da schaute er sie mit einem Mal über den Rand der Teetasse an und sprach: „Mein liebes Kind.“ Und heiße Tränen weinte er, um Verzeihung bittend, für all die Missachtung in den Jahren zuvor und er versprach, dass alles wieder so werden würde wie früher.
Wie froh war da Lotti! Der Kuchen, den sie gerade herein trug, fiel ihr aus der Hand. Sie eilte auf den Vater zu, doch wie sie am Tische angelangt war, da stolperte sie, und nach Halt suchend ruderte sie mit den Armen, schlug dem Vater die Tasse aus der Hand, riss das Tischtuch fallend mit sich, so dass aller Tee verschüttet war und alles Geschirr entzwei. Sie aber tauchte lachend aus all der Zertrümmerung auf und sagte nur: „Ich koche neuen! Und hole Kuchen vom Bäcker.“
„Du hast den Tee verschüttet und den Kuchen fallen lassen und deinem Vater auch noch die Tasse aus der Hand geschlagen?“, frug am Abend das Kräuterweiblein und sah Lotti gedankenvoll an an. Nach dem Nachmittagstee mit dem Vater war das Mädchen noch zur Alten gelaufen, ihr von dem Geschehenen zu berichten.
„Ja“, sprach das Mädchen mit unschuldigem Augenaufschlag. „So ungeschickt.“
„So ungeschickt“, wiederholte das Kräuterweiblein. „In der Tat.“
Sie tauschten einen langen Blick, schweigend.
Schließlich nickte das Kräuterweiblein. „Du bist ein gutes Kind. Wie deine Mutter war. Lies.“
Und sie gab Lotti das dicke Buch, das diese so lieb gewonnen hatte. Das Mädchen blätterte durch die Seiten, die sie schon kannte und die ihr Trost und nützlichen Rat gespendet hatten: Wie man den Gestank des Schierlings in Limonade verstecken kann. Dass Tollkirschen gefährlich wohlschmeckend sind. Dass es schon reicht, die Laken und Unterkleidung eines Kranken in einem Sud von Eisenhut zu waschen, um diesen immer mehr zu schwächen. Und dass ein Tee von Eibennadeln früher oft Verzweifelten zum Suizid gereicht habe. Wie hilfreich war dieses Wissen doch gewesen. Nun schlug Lotti eine neue Seite auf. „Aloe Vera“, las das gelehrige Kind. „Ich wusste gar nicht …“
Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.
ENDE
*Dies ist eine allgemeinverständliche Zusammenfassung der Lizenz und Haftungsbeschränkung (die diese nicht ersetzt).
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