schreckenberglebt: Levliest 2013 Teil 1 – Allgemeines und ein toller Abend im Topos

Alle zwei Jahre findet in meiner Heimatstadt eine ganz großartige Veranstaltungsreihe statt: Levliest. Vor zwei Jahren habe ich zum ersten Mal selbst in diesem Rahmen gelesen – eine Lesung mit Whiskyverkostung: Ich las bei „vom Fass„, direkt bei mir um die Ecke Whiskystellen aus veröffentlichten und unveröffentlichten Texten (und wer meine Bücher kennt wird sich nicht wundern, dass es da einige gibt 😀 ), ein Single-Malt-Experte kredenzte die passenden Tropfen und  sagte einige Worte dazu und das Publikum mochte Texte wie Tropfen sehr – bis heute eine meiner Lieblingslesungen. Aber schon bevor ich selbst bei Levliest mitwirkte, war ich immer sehr stolz und glücklich, dass wir diese Veranstaltung hatten. Das ist kein Krimi- oder Fantasyfestival, kein Con und schon gar keine Tage der schönen Literatur, sondern ALL das und noch mehr. Kleine Kostprobe? Mein persönliches Programm, so wie ich es bisher geplant habe:

Gestern:
Eigene Lesung mit Regina Schleheck, Christian Linker und Jutta Wilbertz im legendären Topos.

Heute:
Verleihung des Leverkusener Short-Story-Preises (an dem mich zu beteiligen ich blöderweise verpasst habe).

Morgen:
Nachmittag – Präsentation eines Leverkusen-Stadtführers von Kindern für Kinder.
Abend – eine weitere Lesung von Regina Schleheck, diesmal in einem Beerdigungsinstitut.

Übermorgen:
Vorleseaktion für Väter und Kinder.

Sonntag – Pause

Montag:
Ich bin noch nicht sicher – gehe ich zum Lyrik-, Jazz-, Chansonabend meiner ehemaligen Mitschülerin Peggy O. oder zu einem Leseabend, den der Interkulturellen Dialog in der hiesigen Moschee veranstaltet oder gönne ich mir die Veranstaltung des Fanprojekts Leverkusen, bei dem Bayer 04 Fans aus Fussballtexten lesen. Ich würde mich ja gerne dreiteilen…

Dienstag:
…bin ich wieder selbst am Start, mit einer Lesung aus „Sergej“ in Leverkusen-Schlebusch.

Und das war’s dann, bis 2015. Das sind nur ein paar wenige, ausgewählte Veranstaltungen aus einem riesigen Programm. Man muss sich nur meine Montagsauswahl ansehen, um ahnen zu können, WIE vielfältig das ist. Ich kenne keine andere Literaturveranstaltung, die so sehr von sich behaupten kann, von allen für alle zu sein, eine ganze Stadt liest sich potentiell gegenseitig was vor!

Eine ganze Stadt – nein, leider nicht. Levliest ist, selbst hier in Leverkusen, viel zu unprominent. Ob in den größeren Nachbarstädten – Solingen, Bergisch Gladbach, von Köln und Düsseldorf gar nicht zu reden – irgendjemand weiß, was direkt nebenan abgeht? Wohl kaum. Ich werde mein Fazit am Ende der Buchwoche auch für Kritik nutzen, aber hier schon einmal soviel: Levliest hätte mehr verdient, es ist schade darum. Wir mit unserem verdammten vizekusenener Minderwertigkeitskomplex…

Jetzt aber noch ein paar Worte zu unserer gestrigen Lesung im Topos. Der Veranstaltungsort ist Legende (DIE Jazzkneipe in Leverkusen), das Lineup illuster (immerhin ein Hans-Jörg-Martin Preisträger und eine frisch gebackene Friedrich-Glauser Preisträgerin), der Abend ganz vorzüglich. Jutta sang und las, Regina, Christian und ich lasen Krimikurzgeschichten und Auszüge aus unseren Kriminalromanen. Bei der Gelegenheit gab ich zum ersten Mal überhaupt die Kurzgeschichte „Der Schwarze“ zum Besten, deren erste Version ich mit 13 geschrieben habe – Weltpremiere, sozusagen. 😉

Das Publikum strömte eher spärlich – was allerdings wohl auch dem guten Wetter und vor allem der starken Konkurrenz durch die Championsleague geschuldet war. Die aber, die da waren, spendeten reichlich Lob und Applaus, was will der Künstler mehr? Hier ein paar Bilder vom Abend:


 

 

 

Über Mountfright

Autor und Öffentlichkeitsarbeiter, Mann und Vater, Leser und Filmfreak. Kindheit in den 1970ern, weswegen mich bis heute seltsame Musik mit Ohrwürmern plagt. Aufgewachsen in den 80er Jahren, einem Jahrzehnt, das nicht halb so grau war, wie die anderen glauben. Erste Kurzgeschichte mit 13, erster echter Romanversuch (nach pubertären Ausfällen) mit 17, die nachfolgende Schreibblockade habe ich mir mit Songtexten für die Kölner Psychobillyband "Boozehounds" vertrieben. Danach ging es wieder: Erster lesenswerter Roman mit 26, seither nicht mehr aufgehört.
Dieser Beitrag wurde unter schreckenberglebt, schreckenbergliest, schreckenbergschreibt abgelegt und mit , , , , , , , , , , , , , , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

5 Antworten zu schreckenberglebt: Levliest 2013 Teil 1 – Allgemeines und ein toller Abend im Topos

  1. Ralf schreibt:

    Zu der starken Konkurrenz gehörte auch die Lesung im Sensenhammer, mit fast 15 Besuchern. 😉

    Neben fast täglichen Besuchen weitere Veranstaltungen habe ich für Dienatag den Sergej schon fest eingeplant. Bis dahin!

    Like

  2. Pingback: schreckenberglebt: Levliest 2013 Teil 2 (und 3 und 4) – Preisverleihung, Wildpark, Bestattungshaus, Fotoaktion | schreckenbergschreibt

  3. Pingback: schreckenberglebt: Levliest 2013 Teil 3 (bzw. Teil 5 und 6) – Toleranz, Dankbarkeit und eine Art Bilanz | schreckenbergschreibt

  4. Pingback: Die Rückkehr, Teil 1 | schreckenbergschreibt

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s