schreckenbergliest: Check ‚em out! – CRIMINALE 2012

Das ist mein allererster Beitrag in der Kategorie „schreckenbergliest“ sehe ich gerade. Asche auf mein Haupt. Der große Stephen King schrieb einmal: „If you don’t have the time to read, you don’t have the time or tools to write.“ Recht hat er. Und ich lese viel zu wenig. Andererseits habe ich das Lesen durchaus nicht ganz eingestellt und Stephen King behauptet ja nicht, dass man alles, was man liest, auch noch rezensieren müsse. Dennoch – ich gelobe Besserung und fange gleich mal damit an:

Es gibt nichts Blöderes, als Bücher danach zu beurteilen, ob man die Autoren persönlich mag oder nicht. Daher will ich Euch jetzt mal ein paar Autorinnen und Autoren vorstellen, die ich auf der CRIMINALE kennen gelernt habe und die ich seither sehr mag. 😀 Fünf werden das sein, von genau einer davon habe ich schon einen Roman und eine Kurzgeschichte gelesen. Von einem zwei Kurzgeschichten, von einem einen Romananfang, von zweien noch gar nichts. Das ist doch eine super Grundlage für Empfehlungen! Nein, im Ernst – ich werde Euch in keinem Fall Bücher empfehlen, das kommt später, WENN ich sie gelesen habe. Ich möchte Euch einfach einladen, die Webpräsenzen dieser angenehmen Menschen zu besuchen, Euch ein wenig umzutun, einen Eindruck zu gewinnen, ob das ein(e) Autor(in) für Euch sein könnte. Für all die schöne Zeit die ich mit ihnen hatte, haben sie sich das mindestens verdient. Und das ist außerdem ja MEIN Blog. ICH mache die Regeln hier. 😉 Alsdann:

Sandra Lüpkes
„Boah“, höre ich die Ersten stöhnen, „nicht schon wieder Sandra Lüpkes. Seit Tagen vertaggt und verlinkt der die hier in jedem Artikel, was soll das, will der die heiraten?“ Und Sandra runzelt vermutlich auch schon die Stirn, wenn mein Blog mal wieder in ihren Google-Alerts aufploppt. Schweigt still, Ihr Nörgler! Selbstverständlich will ich sie nicht heiraten, ich kenne sie ja erst seit letztem Mittwoch. Und ihr Ehemann wäre vermutlich dagegen. Und meine Ehefrau. Und sie selbst. Was aber nichts daran ändert, dass mir selten eine Fremde mit soviel spontaner Freundlichkeit, Warmherzigkeit und Hilfsbereitschaft entgegengetreten ist, also SCHAUT EUCH SCHON IHRE HOMEPAGE AN! Außerdem kann ich ich in diesem Falle auch die Texte beurteilen – ich kenne Sandras Roman „Taubenkrieg“ und ihre Kurzgeschichte „Letzte Ausfahrt Ochsenkopf„. Mir haben beide gut gefallen, eine Rezension von  „Taubenkrieg“ in dieser Rubrik hier ist fest geplant. Da sie in diesen beiden Texten eine große Variationsbreite in Stil und Sprache beweist, kann ich nicht sagen, ob sie exemplarisch für ihre Romane und Kurzgeschichten sind. Gut singen kann sie außerdem. Und Trompete spielen. Wahrscheinlich auch malen und bildhauern. Verdammtes Multitalent. 😉

Oliver Buslau
Ja, spart Euch den Kalauer, Oliver werde ich auch nicht heiraten. Außerdem habe ich ihn nicht ganz so oft erwähnt wie Sandra. Aber dafür war er ja auch nicht meine Padrina, sondern einfach ein sehr feiner Kerl, der mir geholfen hat wo er nur konnte. Und ein verdammtes Multitalent (NOCH so einer) ist er außerdem. Bratsche, Klavier… pft. Wer braucht das. 😀
Oliver Buslau ist, wenn es das gibt, der Star unter den Bergischen Autoren, am längsten dabei und mit dem kontinuierlichsten Erfolg, denke ich. Ich kenne zwei Kurzgeschichten von ihm, „Im Keller“ ist in der selben Anthologie erschienen wie Sandras „Letzte Ausfahrt…“, „Rosen für die Nordbahntrasse“ befindet sich in einer Kurzgeschichtensammlung mit meinem „Schneesturm“. „Rosen…“ ist die einzige Kurzgeschichte um Olivers Ermittler Remigius Rott, der sonst nur in seinen Romanen auftaucht. Ich ätze ja im privaten Kreis gerne mal gegen Regio-Krimis, in denen jeder Straßenname genannt ist und jeder Baum stimmt, denen dafür aber die Geschichte abhanden kommt. Nun, Oliver nennt sehr gerne Straßennamen und die Bäume sind vermutlich auch alle richtig (überprüft habe ich es nicht). Nur – seine Geschichten sind auch gut. Bodenständig aber intelligent, witzig aber nicht albern – wer mal einen echten Regio-Krimi mit einer guten Geschichte lesen will, ist mit einer Kurzgeschichte von Oliver Buslau bestens bedient – und vermutlich auch mit seinen Romanen.

Volker Streiter
Volker war – wie ich selbst und wie auch die beiden noch folgenden Autorinnen – Debutant auf der CRIMINALE. Sein erster Roman – „Fressen ihn die Raben“ – erschien im Januar 2011. Menschen, die sich entscheiden, cool sein zu wollen, wären vermutlich gerne so, wie Volker Streiter mir von Natur aus vorkommt. Wir haben uns gleich am ersten Abend kennen gelernt und er erzählte mir von seiner Inspiration zu diesem Roman – wie er bei der Hütte saß, die im Buch eine Rolle spielt und auf den See schaute und wie plötzlich die Idee zum Krimi da war. Sowas passiert mir ja auch gerne mal, zuletzt leider nicht an einem idyllischen Urlaubsort sondern im Auto auf dem Weg zum Einkaufen. Aber die Muse küsst halt jeden so, wie er es verdient. Und da ein Polizist wahrscheinlich jeden Tag mehr gute Taten vollbringt als ein PR-Berater in einem Monat… tja. 😉
Ich habe gerade 20 Seiten in „Fressen ihn die Raben“ hineingelesen, kann also noch nicht viel dazu sagen (kommt später, versprochen, auch in dieser Rubrik). Aber eins ist schonmal klar – der Mann kann Sprache. Seine Art zu erzählen, Bilder zu malen, sein Erzähltempo – all das spricht mich sehr an. Es scheint zu der Landschaft zu passen (Alpen) in der das alles spielt, zumindest stelle ich sie mir so vor. Da war ich ja noch nie. Das blöde an den Alpen ist eben, dass sie so weit vom Meer entfernt sind. Jetzt bin ich auf die Geschichte gespannt, die er da erzählt.

Myriane Angelowski
Fast hätte ich Myriane verpasst. Was eine verdammte Schande gewesen wäre. Aber was turnt die auch von Anfang an so selbstbewußt über die CRIMINALE, da erkennt man die Mitdebutantin ja gar nicht. Und beim Treffen der Neuen war sie auch nicht. Tststs…
Gottlob setzte ich mich zum Mittagessen am Samstag mit ihr an einen Tisch, so lernten wir uns kennen. Und da derselbe Gott offenbar an diesem Tag in der Laune war, mich mit dem dicken Löffel zu beschenken, stellte sich beim Abendessen heraus, dass sie sich schon zuvor mit Volker angefreundet hatte. Und da Volker und ich uns ja auch schon kannten saßen wir, zupp, zu Viert am Tisch (meine Liebste war auch zugegen) und verbrachten den Rest des Abends inklusive Verleihung des Friedrich-Glauser-Preises (mehr dazu morgen) gemeinsam.
Warum breite ich unsere Kennenlerngeschichte hier so aus? Nun ja, weil ich Myriane eben mag, zu ihren Geschichten aber nichts sagen kann, weil ich… öhm… noch keine davon gelesen habe. Gewollt hätte ich ja, gekonnt habe ich aber nicht, da sie ihr aktuelles Buch „Der Werwolf von Köln“ nicht in größerer Zahl mitgenommen hat. Wo gibt’s denn sowas? Wo man doch weiß, dass gerade die Menschen im Sauerland einen dauernd auf der Straße anquatschen: „Hasse ma’n Roman?“ Und tauschen kann man so auch nicht. Na egal, jetzt schuldet sie mir was. Und sobald ich es habe, werde ich es gierig lesen – und Euch hier vorstellen. Myriane hält ziemlich viele Lesungen, ich werde wohl einfach mal vorbeigehen und mir was vorlesen lassen. Solltet Ihr auch tun.

Regina Schleheck
Ich glaube, es war Oliver Buslau, der uns zusammenführte. Das muss um die Zeit gewesen sein, als Oliver sich entschloss, dem Elend ein Ende zu machen, die Worte „Ich stell Dich mal vor!“, sprach und genau das tat, mit jedem, der sich näherte. 🙂 Unter anderem auch mit Regina. Sie stellte sich als die geheimnisvolle „andere“ Leverkusener Krimiautorin heraus – ihr Buch „Klappe zu – Balg tot“ erschien immer, wenn ich Leverkusener Krimis googelte oder amazonte, nur war mir der Name noch unbekannt und bei meinem Talent mit Namen vergaß ich ihn auch dauernd (was ich mit so ziemlich allen Namen mache außer meinem eigenen – ziemlich doof, man interessiert sich für die Menschen, ist aber nicht in der Lage, ihre Namen zu behalten, was die Kontaktaufnahme erschwert). Nun – ich werde ihn nicht mehr vergessen, denn Regina ist a) krachend sympathisch, hat b) die lange verschollene Lieblings-Sci-Fi-Serie meiner großen Tochter neu verhörspielt (Regina, ich habe es Dir prophezeit: Sie ist im  Bett GESPRUNGEN bis sich den Kopf gestoßen hat! :-D) und c) gleich am Eröffnungsabend mal einen Kürzestkrimipreis gewonnen und damit gezeigt, wo Bartel den Most holt (Was macht Bartel eigentlich immer mit dem Most?).

Fünf Menschen, Autorinnen und Autoren, Kolleginnen und Kollegen, die eine Menge damit zu tun haben, dass ich mich innerlich immer noch nicht von dieser CRIMINALE lösen will. Danke! 🙂

Über Mountfright

Autor und Öffentlichkeitsarbeiter, Mann und Vater, Leser und Filmfreak. Kindheit in den 1970ern, weswegen mich bis heute seltsame Musik mit Ohrwürmern plagt. Aufgewachsen in den 80er Jahren, einem Jahrzehnt, das nicht halb so grau war, wie die anderen glauben. Erste Kurzgeschichte mit 13, erster echter Romanversuch (nach pubertären Ausfällen) mit 17, die nachfolgende Schreibblockade habe ich mir mit Songtexten für die Kölner Psychobillyband "Boozehounds" vertrieben. Danach ging es wieder: Erster lesenswerter Roman mit 26, seither nicht mehr aufgehört.
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9 Antworten zu schreckenbergliest: Check ‚em out! – CRIMINALE 2012

  1. Regina schreibt:

    Mein lieber Schreckenberger! Wenn du und ich nicht demnächst Leverkusen mal gründlich rocken! Freue mich schon sehr darauf.
    Claudia ist hoffentlich dabei.
    Herzlich
    Regina

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